von Jana Bruns-Drewing (Stadt- und Schulbibliothek Roderbruch)
Kurz vor dem Corona-Lockdown haben wir überlegt, welche neuen Veranstaltungen wir in der Bibliothek anbieten könnten. Da wir gute Erfahrungen mit unseren Escape-Room-Projekten gemacht haben (eine Schul-AG, wo sich die Kinder selbst einen Escape Room ausdenken konnten und einen Schnupper-Escape-Room zu unserem 40.ten Jubiläum), wollten wir gerne mal testen, wie ein so genanntes Exit-Puzzle funktioniert. Gesagt – getan: 3 Exit-Puzzle wurden für die Bibliothek gekauft. So starteten wir mit dem Exit-Puzzle mit dem Titel Wolfsgeschichten mit 759 Teilen.
Wir fingen an, das Puzzle zusammen zusetzten und versuchten es erstmal klassisch: zuerst alle Kantenteile suchen und den Rahmen legen. Das war gar nicht so einfach! Denn das Bild auf der Packung ist nicht zu hundert Prozent das, was im Karton liegt. Es gibt kleine Zahlen auf den Puzzleteilen, die zu Rätseln gehören und die Geschichte um das Puzzle herum ergänzen. Wir schafften so etwa den Rahmen und einige kleinere Motivteile – dann kam der Lockdown. Wir wurden in Arbeitsbereitschaft versetzt und waren nur noch an zwei Tagen die Woche vor Ort. Und trotzdem… wuchs unser Puzzle auf dem Tisch im Dreiecksraum auf unerklärliche Weise weiter.
Erst hatte ich die Handwerker im Verdacht, die uns eine neue Deckenbeleuchtung installierten. Aber die waren nach einigen Tagen fertig, aber unser Puzzle wurde weiter Stück für Stück vervollständigt. Schließlich kam nur noch eine Person in Frage: unsere Reinigungskraft. Wir puzzelten quasi getrennt voneinander und doch gemeinsam.
Vielleicht wird das das neue Veranstaltungsformat in Zeiten von Corona: jeder darf eine halbe Stunde puzzeln und dann ist der nächste Rätselbegeisterte dran…
P.S.: Unsere Reinigungskraft hatte in unserer Schließzeit Geburtstag und wir haben ihr mit dem Team neues Escape-Puzzle geschenkt – als Dankeschön für die gute Arbeit, die sie bei uns leistet.